Einfahrt und Parkplatz

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Am Ende des Jahres

Das Bauernjahr geht zu Ende. Die Ernten sind eingebracht, Speicher und Läger sind gefüllt, die Pacht ist bezahlt. Allmählich begibt sich die Natur zur Ruhe. Zeit, zurückzuschauen auf Geplantes und Geschafftes.

Mein Traum war es gewesen, aus einem ehemaligen Gestüt einen Reitbetrieb zu machen, von dem wir leben können. Reiter sollten ihre Pferde bei uns unterbringen, Kinder sollten bei uns den Umgang mit Ponies und Reiten lernen, wir wollten Hoffeste mit ihnen feiern, Reitausflüge und –wettbewerbe unternehmen und ganz allgemein eine schöne Zeit mit freundlichen, fröhlichen Leuten verbringen. Es hat nicht funktioniert – aber warum nicht?

Vielleicht bin ich einfach zu freundlich, zu verständnisvoll, zu hilfsbereit. Wahrscheinlich bin ich nicht Geschäftsfrau genug. Und ganz sicher reicht es heutzutage nicht aus, seine vierbeinigen Mitarbeiter zu schätzen und pfleglich zu behandeln, eine sehr eigene Auffassung zu Haltung und Pflege zu haben und nichts außer gutem Willen, Arbeitskraft und Ideen mitzubringen, um einen Pferdebetrieb zu führen. Eine gehörige Portion Gutgläubigkeit, was die Standortwahl betrifft, und die vielgescholtene allgemeine Wirtschaftslage, die sich nachteilig entwickelt hat, haben mit Sicherheit ein Übriges getan. Und inzwischen will ich meinen Hof, meinen Stall und meine Ponies auch nicht mehr mit Leuten teilen; denn freundlich sind sie hier nur, wenn sie glauben, sie könnten dich übers Ohr hauen.

Dieser Traum ist also zu Ende; und damit schließt nun auch der Peerstall seine Tore. Vielen Dank für Deine Zeit, für Mitlesen und – vielleicht – Gedanken machen. Und danke für Deine Kommentare, so Du welche im Stall hinterlassen hast.

Slán is beannacht, mo chara, und möge über Dich wachen, wen auch immer Du darum bittest.
Zu finden in: Einfahrt und Parkplatz

Mittwoch, 30. März 2011

Renovierung

Die zugige olle Bude Das Peerstall-Wohnhaus erfährt erste richtige Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen: Die stinkende Ölheizung fliegt raus, sobald der sündteuer eingekaufte Brennstoff weitestgehend verbraucht ist. Sie wird ersetzt durch einen modernen Gas-Brennwertkessel und ergänzt um eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung. Und wenn wir uns irgendwann einen neuen Kaminofen leisten, darf der auch an der Warmwasserherstellung teilnehmen.

Was hab ich mir den Mund fusselig geredet …

Das werden jetzt zwei bis vier Wochen Dreck, Lärm und Aufregung und hoffentlich nicht mehr als zwei Tage ohne warmes Wasser, günstigerweise in den Osterferien - damit wir der Umwelt nicht auf den Geruchsnerv fallen.

P.S. Die Mauer um die Öltanks ist schon weg. War ganz einfach, man hätte sie auch eintreten können. Wertarbeit eben.
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Freitag, 20. August 2010

Land und Leute

Trägt sich irgendeiner von Euch mit dem Gedanken, sich in Ostfriesland niederzulassen? Nein? Gut.

Sollte doch der eine oder die andere darüber nachdenken, möchte ich hier ein wenig von unseren Erfahrungen kundtun. Denn ganz ehrlich – hätte ich das Eine oder Andere vorher gewusst, ich wäre noch mal intensiv mit mir zu Rate gegangen, ob ich mir das wirklich antun will. Wir hätten schließlich auch in den schwäbischen Raum ziehen können.

Bei den Erzählungen, die hier stattfinden (werden), handelt es sich nicht um Erfindungen. Das alles hat sich so zugetragen; man möge mir bestenfalls meine kommentierende Weise zu berichten verzeihen. Gleichfalls möchte ich im Vorfeld eventuell anwesende Einheimische um Entschuldigung bitten. Nichts liegt mir ferner als ganze Völkerschaften zu beleidigen; doch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen – so ist es gewesen.

Warum wir dann nicht wieder umziehen? Weil es hier schön ist. (Mal abgesehen von manchen Eigenheiten der Ureinwohner.) Weil wir hier gute Jobs haben. Weil es den Kindern in der Schule richtig gut geht. Und weil alles, was wir haben, hier in unserem Hof steckt.

Wir können also gar nicht weg.
Zu finden in: Einfahrt und Parkplatz

Dienstag, 27. Juli 2010

Fazit

Nach zwei Jahren des Herumärgerns, Durchhaltens und Nicht-unterkriegen-lassen-Wollens haben wir nun beschlossen, uns auf das zu konzentrieren, was wir eigentlich wollen – die Arbeit mit unseren Pferden.

Keine Einsteller mehr.
Es sei denn, jemand ist uns wirklich sympathisch.
Einsteller geben einen Haufen Geld aus, um sich ein Pferd mit Abstammung zu kaufen, mit dem sie dann anschließend nicht umgehen können. Sie erwarten Rundumversorgung, erstklassige Pflege, bestes Futter, Bespaßung für Pferd und Reiter, wollen dafür aber nicht mehr ausgeben als sie für einen mageren Weideplatz berappen müssten. Und sie wundern sich, wenn man etwas pikiert dreinschaut, wenn sie einem freudestrahlend die dritte neue Tannne-Trense präsentieren, die „mit 70 Euro doch wirklich ein Schnäppchen war“, nachdem sie einem noch am Vortag die Ohren vollgejammert hatten, dass sie sich den Stall eigentlich gar nicht leisten könnten mit ihrem kleinen Gehalt.
Merke: Einsteller sparen nicht an Pferd und Sachen, die sie ans Pferd bammeln können. An allem anderen meist schon.

Kein Ponyreiten mehr.
Ponyreiten erfordert Ponies, Kinder, die das gern möchten, und Eltern, die nicht sagen: „Och da fahren wir mal zu Onkel Peter, der hat Ponies, da kannste mal ne Runde drauf drehen“. Und eine Menge Zeit.
Ponies erfordern Ausrüstung, Futter, Einstreu, Hufpflege und den Tierarzt, auch wenn es sich nur um Impfen und Wurmkuren handelt.
Wenn man nicht Geld im Überfluß hat, müssen die Ponies ihren Beitrag leisten, um tragbar zu bleiben. Das heißt, es ist eine bestimmte Mindestanzahl an Ponyreitstunden erforderlich, damit die Ponies sich rechnen. (Ein grässlicher Ausdruck … aber ein K.O.-Kriterium …)
Da hier aber die meisten anscheinend entweder einen Onkel Peter mit reichlich Ponies haben oder gar selbst eines hinter dem Haus, ist das Ponyreiten ein reines Zuschussgeschäft, das überdies Unmengen von Zeit verschlingt, die an unseren Pferden dann anschließend fehlt.
Merke: Eltern reitinteressierter Kinder sparen oft an allem, was mit guter reiterlicher Ausbildung zu tun hat. Dafür wissen sie dann alles viel besser.

Keine Ferienkinder (mehr).
Die Resonanz auf das Ferienangebot war jetzt so gewaltig nicht, dass es sich lohnen würde, darüber noch weiter nachzudenken. Ohne Ponies kein Ponyreiten, ohne Ponyreiten keine Ferienkinder. Und da inzwischen beide Erziehungsbeauftragte hier in Lohn und Brot stehen, um das Projekt Ostfriesland überhaupt noch finanzieren zu können, fehlt irgendwie auch die Zeit dafür, „Fremdkinder“ zu betüddeln. Die eigenen Sprösslinge sind mittlerweile wohl alt genug, sich über die Ferien selbst zu beschäftigen, aber noch nicht alt genug, um Aufsichtspflichten übernehmen zu können.

Keine Ferienwohnung (vorerst).
Nachdem Hof und vor allem Haus in einem wesentlich schlechteren Zustand waren als wir erwartet hatten, sind diese Planungen eigentlich von Anfang an auf der Strecke geblieben. Was die erste notdürftige und absolut erforderliche Sanierung nicht verschlungen hat, haben Versicherungen, Berufsgenossenschaften, Behörden und Anwält/Notare aufgebraucht. Jedenfalls weitestgehend.


Da bleiben also nur noch wir und unsere Pferde übrig.
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Dienstag, 20. April 2010

Willkommen in Ostfriesland!

Was bisher geschah:

Vor etwa zwei Jahren haben wir unsere Zelte im Großraum Hannover abgebrochen und sind mit Kindern, Hunden, Pferden und dem gesamten Hausstand an die Nordseeküste gezogen, wo wir ein Anwesen mit wechselhafter Geschichte erworben haben. Geplant war, aus dem ehemaligen Reithof einen Pferdeeinstellbetrieb zu machen, Ponyreiten und Reitunterricht anzubieten, Ferienreitkinder aufzunehmen, ein oder zwei Ferienwohnungen auszubauen und irgendwann später mal vielleicht ein bisschen Pferde zu züchten; und dazu hatten wir die Hilfe „unseres“ Hausverkäufers zugesagt bekommen.

Natürlich kam alles ganz anders.
Es läuft nie so wie geplant.

Der ehemalige Reithof ist ein ehemaliges Ponygestüt, das ein ehemaliger Gasthof war, der ehemals ein Elektrogeschäft war, das vorher ein Köbmand war – und alle diese Verwendungen haben ihre Spuren hinterlassen, die wir Stück für Stück auffinden und abarbeiten. Die Gebäude selbst sind alle in einem wesentlich weniger guten Zustand, als es zunächst den Anschein hatte, was eine Menge ungeplanter Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten erfordert hat. Die zugesagte Hilfe hat uns einen Haufen Geld gekostet, der eigentlich für den Einbau der Ferienwohnungen vorgesehen war, aber nichts außer Ärger eingebracht. Und da jeder Hansel hier sein Pferd im Gärtlein hinter dem Haus stehen hat und selbst die kleinen Mädchen schon nach den großen Pferden schielen, statt erst einmal mit Ponies anzufangen und die „Reitlehrer“ hier zwar einen Haufen Geld pro Stunde verlangen, aber allerlangweiligsten Unterricht bieten, sind auch die anderen Vorhaben nicht so angelaufen wie vorgesehen. Wir haben eine Reihe von Einstellern kommen und auch wieder gehen sehen – von manchen hätten wir uns schon viel schneller trennen sollen –, es gab auch schon die eine oder andere „Reitlehrerin“, die sich bei uns nicht eben beliebt gemacht hat, und wir haben inzwischen Reitkinder gehabt mit Müttern dazu, die von ganz abenteuerlichen Gedanken beseelt waren.

Nun – entgegenlautenden Gerüchten sind wir noch immer hier, und wir haben vor, hier zu bleiben. Zwar sind die hiesigen Ureinwohner hauptsächlich fremdenfreundlich, wenn sie erwarten, dass man nach spätestens drei Wochen Urlaub wieder abreist, aber wir mögen das flache Land, das nahe Meer und den vielen Platz um uns herum.

Mal sehen, wie es weitergeht.
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Ein Wort vorweg

Ich schreibe hier von den Dingen und Erlebnissen, wie sie sich zugetragen haben und zugetragen haben werden. Dabei handelt es sich um meine ganz persönliche Ansicht und Meinung.

Es ist nicht meine Absicht, jemanden zu beleidigen oder zu diffamieren. Sollte sich ein Einwohner Ostfrieslands also angegriffen fühlen, bitte ich um Entschuldigung. Ihr seid gern jederzeit auf einen Kaffee/Tee/Streuselkuchen/Bier/Wein/Köm/sonst welche alkoholischen oder nicht alkoholischen Getränke eingeladen, um mich davon zu überzeugen, dass es auch andere Menschen hier gibt als ich sie bislang kennengelernt habe. Schreibt mir doch einfach eine eMail.
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Utn Peerstall

Das sind keine Haflinger!

gerade im Stall:

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Stallordnung

Alle Einträge von cu ruadh sind extrem subjektiv und aus persönlichem Erleben entstanden. Anmerkungen und Kommentare sind erwünscht, allerdings bitte ich um einen höflichen und freundlichen Umgangston. Kurz gesagt: Wer pöbelt, suche sich einen anderen Stall!

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